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Atemgymnastik

Die reflektorische Atemtherapie (RAT) ist eine Therapieform mit ganzheitlichem Ansatz und großem Anwendungsspektrum, deren Ursprünge bereits in den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts liegen. Dennoch ist diese Form der Atemtherapie immer noch recht wenig bekannt.

Sie wird hauptsächlich bei Lungen- und Atemwegserkrankungen z. B. COPD, Asthma bronchiale, Lungenemphysem angewandt, findet aber auch Einsatz bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, bei Schmerzsyndromen und bei Störungen der inneren Organe, die mit einer eingeschränkten Atmung einhergehen z. B. Skoliosen, Morbus Bechterew, Scheuermann.

Behandlungsablauf

Eine Therapieeinheit dauert 60 Minuten und gliedert sich in 3 Teile:

Heiße Tücher:
Zu Beginn der Behandlung wird ein angenehmer Wärmereiz auf Rücken oder Bauch gesetzt, welcher zu einer Vertiefung der Atmung führt.

Manuelle Techniken:
Mit der Ausatmung des Patienten werden gezielte manuelle Reizgriffe mit unterschiedlicher Stärke an Haut, Bindegewebe und Muskulatur angewandt und damit eine reflektorische Atemreaktion in Gang gesetzt. Der Patient empfindet diese Griffe oftmals als „Wohlweh“. Die unwillkürliche Reaktion des Patienten ist eine Atemvertiefung und eine Senkung der Atemfrequenz.

Therapeutische Übungen:
Am Ende der Behandlung werden dem Patienten individuelle Übungen gezeigt, um die neugewonnene Atemerweiterung zu erhalten.

Behandlungsziele u. a.:

  • Verbesserung der Zwerchfellaktivierung
  • Regulation der Atembewegung, Atemfrequenz und des Atemvolumens
  • Verbesserung der Brustkorbbeweglichkeit
  • Spannungsregulation der Atem- und Atemhilfsmuskulatur
  • Sekretmobilisation und -transport
  • Schmerzreduktion
  • Gelenkmobilisation